Studium mit 24 spät?

geschrieben am 25.06.2016 6:49:09
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Hey hey, liebe Gemeinde.. Momentan bin ich ziemlich geprägt von starken Zukunftsängsten, da ich momentan wirklich ohne Perspektive durch's Leben gehe.
Ich bin mit meiner FOS in Richtung Gestaltung fertig geworden und hatte vor, mein Abitur nachzuholen sodass ich mit 23 auf die Universität gehen kann. Ich war ja vorher wirklich im gestalterischen Bereich interessiert und wollte auch in Zukunft mich weiter mit diesen Sachen beschäftigen.. Gestaltung...Marketing, all das. Nur scheint mir diese ganze Medienwelt einfach zu unsicher, also wollte ich auch Abitur machen, um zumindest etwas in der Tasche zu haben um mich später noch für einen gesunden Studiengang zu entscheiden.

Das Problem: Die zweite Fremdsprache.

Wie üblich braucht man dafür eine zweite Fremdsprache, die ich leider nicht habe, abgesehen von türkisch, was ich nun wirklich nur bruchartig beherrsche. Es gibt ja Tests, wo man eine gewisse Punktzahl erreichen muss, damit man das Sprachzertifikat bekommt, welches dann auch für das Abitur zählt. Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Kenntnisse nicht reichen werden. Das viel größere Problem ist jedoch: Ich habe keine Perspektive! Mein ganzes Leben lang habe ich mich darauf fokussiert, in der Medienwelt irgendwann einmal zu arbeiten, das ganze ist mittlerweile alles eingestürzt und ich habe keine Ahnung wohin mit mir.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass ich noch einmal zwei Jahre investiere um mein Abitur zu erlangen, demnach wäre ich dann 24. Oder ich gehe mit meinem jetzigen Abschluss an eine Fachhochschule und studiere dort. Ich habe aber konstant Gedanken, dass man heutzutage MINDESTENS Abitur haben muss oder dass mir das irgendwann mal zum Verhängnis wird, wenn ich mein schließlich dagegen entscheide. Ich möchte gerne mal eure Meinung dazu hören und was ihr so davon haltet. Danke!
geschrieben am 25.06.2016 10:16:23
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Ich kann nicht viel Fundiertes dazu sagen, aber ich probier's mal:

Zitat von MertHacks:
Mein ganzes Leben lang habe ich mich darauf fokussiert, in der Medienwelt irgendwann einmal zu arbeiten, das ganze ist mittlerweile alles eingestürzt und ich habe keine Ahnung wohin mit mir.

Ich dachte eigentlich, Medien und Gestaltung werden immer gebraucht. Oder gibt's persönliche Gründe, warum du das nicht weiter verfolgen kannst?

Was die Frage im Titel angeht: Ich glaub, zu spät wär ein Studium mit 24 nicht. (Zumindest hoff ich das, denn in so einer Situation bin ich wahrscheinlich auch bald.) Längst nicht alle Studenten kommen frisch vom Gymnasium, und mit 24/25 anzufangen ist durchaus keine Seltenheit. Die Torschlusspanik kann ich gut verstehen, aber ich glaube, wir haben Zeit.

Vielleicht fällt jemand anderem hier noch was Hilfreicheres als Antwort ein.
geschrieben am 25.06.2016 12:42:57
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Zitat von WYE:

Ich dachte eigentlich, Medien und Gestaltung werden immer gebraucht. Oder gibt's persönliche Gründe, warum du das nicht weiter verfolgen kannst?


Im Gegenteil. Überfüllt und von den Beratungsterminen, die ich hatte zum Großteil ein Ausbeute Betrieb. Und ich brauche eine gewisse Sicherheit, sonst gebe ich innerlich keine Ruhe.
geschrieben am 25.06.2016 13:54:05
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Ich würde dir raten, dein Abitur erstmal nachzuholen. Dann kannst du dabei einen Latein- oder Französisch-Anfängerkurs machen und ganz leicht nebenher die zweite Fremdsprache erwerben, die benötigt ist. 24 ist definitiv nicht zu spät. Wir hatten bei uns diverse Leute, die mit über 30 noch an der Games Academy studiert hatten. Einer sogar mit 42. Ist also nichts ungewöhnliches, und schief angucken wird dich deswegen auch niemand. Mach einfach das, was für dich richtig ist, ohne darüber nachzudenken, was andere davon halten könnten.
-Das quadratische Rad neu erfinden-
Mit das quadratische Rad neu erfinden (englisch Reinventing the square wheel) bezeichnet man die Bereitstellung einer schlechten Lösung, wenn eine gute Lösung bereits existiert.

-Slowsort-
Slowsort (von engl. slow: langsam) ist ein langsamer, rekursiver Sortieralgorithmus, der nach dem Prinzip Vervielfache und kapituliere (engl. Multiply and surrender, eine Parodie auf Teile und herrsche) arbeitet.

geschrieben am 25.06.2016 14:40:10
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Ich glaube das größte Problem für mich ist, dass ich mich selber zu sehr kritisiere was das angeht. Ich bin mittlerweile 22. Bislang bin ich meinen Weg ziemlich langsam gegangen und denke mir dabei, das wenn ich mit 24 erst mit einem Studium anfange, ich.. zu alt bin. Ich sehe das Leben als so unberechenbar, als das ich es mir erlauben könne, mir nochmal so viel Zeit zu nehmen.

Ich rede mir immer das Schlimmste ein.. dafür zu alt zu sein oder sehe mich als so eine Art Versager, was mir ziemlich hart auf den Magen schlägt. Es ist wirklich schlimm mit mir, wenn ich kein Ziel vor Augen habe.
geschrieben am 25.06.2016 16:29:46
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An dieser Stelle zitiere ich ganz gerne meinen Vater, der mit einer bestimmten Aussage eigentlich den Nagel genau auf den Kopf getroffen hat:
"Lass dir zum lernen so viel Zeit, wie du willst. Zum arbeiten hast du noch dein ganzes Leben lang Zeit."
Es bringt nichts, Pläne für eine Zukunft zu machen, von der man nicht weiß, ob sie je eintreffen wird. Richte dich lieber nach dem, was JETZT sinnvoll zu sein scheint. Sollten sich die Zeiten irgendwann mal groß ändern, so würde ich mir auch erst dann wirklich Gedanken darum machen.
-Das quadratische Rad neu erfinden-
Mit das quadratische Rad neu erfinden (englisch Reinventing the square wheel) bezeichnet man die Bereitstellung einer schlechten Lösung, wenn eine gute Lösung bereits existiert.

-Slowsort-
Slowsort (von engl. slow: langsam) ist ein langsamer, rekursiver Sortieralgorithmus, der nach dem Prinzip Vervielfache und kapituliere (engl. Multiply and surrender, eine Parodie auf Teile und herrsche) arbeitet.

geschrieben am 25.06.2016 16:54:25
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Vielen lieben Dank für eure Worte. Es geht mir wirklich schon viel besser dadurch.